[Update on evidence gaps in otorhinolaryngology - a new Germany-wide survey]
- PMID: 40031920
- DOI: 10.1055/a-2519-7180
[Update on evidence gaps in otorhinolaryngology - a new Germany-wide survey]
Abstract
Seit der letzten Befragung zu Evidenzlücken im Jahr 2015 wurden eine Reihe von Evidenzlücken durch klinische Studien geschlossen und in HNO-Leitlinien abgebildet. Daher ist es sinnvoll, ein Update der Befragung unter HNO-Ärzt*innen vorzunehmen.In einer prospektiven Querschnittsstudie wurden niedergelassene HNO-Ärzt*innen und Ärzt*innen in HNO-Kliniken erneut mit 6 offenen Fragen zu Evidenzlücken (Wissenslücken, konkrete offene Fragen, Diagnostik, Therapie und Hilfsmittel) im HNO-Fachgebiet befragt.1686 Antworten (Alterspanne 30–78 Jahre; 34,5 % in HNO-Praxis, 12,1 % in HNO-Klinik tätig, alle anderen ohne Angabe) wurden ausgewertet. Die angegebenen Evidenzlücken betrafen bei allen Fragen am häufigsten die Themengebiete Otologie/Neurootologie und Rhinologie/Allergologie/Immunologie. Die dabei am häufigsten benannten Begriffe waren Tinnitus, Hörsturz und Schwindel. Offene Fragen zur Diagnostik bestanden vor allem für die Rhinomanometrie und den Einsatz der Hirnstammaudiometrie (BERA). Unter den Medikamenten mit Evidenzlücken waren führend Biologika und Glukokortikoide. Die am meisten gewünschten Apps betrafen Tinnitus, Ernährung und Schwindeltraining. Fragestellungen zur Diagnostik und Therapie von Kopf-Hals-Tumoren wurden mehrheitlich von den in der Klinik tätigen Ärzt*innen gestellt, wohingegen ein breites Feld von Subdisziplinen neben der Otologie/Neurootologie und Rhinologie/Allergologie/Immunologie von den niedergelassenen Kolleg*innen angesprochen wurde.Im Vordergrund der Evidenzlücken stehen nach wie vor mit Tinnitus, Hörsturz und der Symptomatik Schwindel Erkrankungen, die ätiologisch unzureichend verstanden sind. Dazu passend bestehen weiterhin Unsicherheiten zum häufig symptomatischen und seit vielen Jahren praktizierten Einsatz von Glukokortikoiden. Anderseits bestehen bei den neuen Biologika offene Fragen zur optimalen Indikationsstellung. Die Ergebnisse stellen eine gute Basis für den Berufsverband, die Fachgesellschaft und deren Arbeitsgruppen dar, gezielt anhand der Ergebnisse Evidenzlücken durch Studien zu schließen.
Conflict of interest statement
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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